Ein Ratgeber zu Design- bzw. Vinylböden

Die sogenannten Vinylböden liegen voll im Trend bei den Bodenbelägen. Die Verkaufszahlen sprechen eine deutliche Sprache. Gleichzeitig herrscht bei vielen Kunden ein gewisser Grad an Verwirrung, werden diese modernen Kunststoffbodenbeläge doch gerne mit den verschiedensten Begriffen bzw. Begriffskombinationen bezeichnet – dazu kann auch noch jeder Hersteller unter demselben Begriff etwas anderes meinen! Die Rede ist etwa von Vinylböden, von Designböden und von Design-Vinylböden. Im folgenden Ratgeber möchten wir von HolzLand Niemeyer deshalb gerne ein wenig Licht ins Dunkle bringen, damit Sie beim Kauf von Vinylböden oder Designböden auch genau wissen, was Sie da eigentlich erhalten.

Überblick:


Begriffsklärung: Vinylboden, Designboden, oder doch alles „nur“ PVC?

Tatsächlich ist die Wurzel der Begriffsverwirrung, dass man einem Bodenbelag mit schlechtem Image, dem PVC-Boden, einen neuen Namen geben wollte. Vinylboden klingt doch viel frischer und moderner als PVC, oder? Tatsächlich steht aber das „V“ in PVC für „Vinyl“, es geht um den Kunststoff Polyvinylchlorid, 1835 entdeckt und 1912 erstmalig einer industriellen Verwertbarkeit zugeführt. Doch muss man der Fairness halber sagen, dass heutige Vinylböden tatsächlich eine deutliche Weiterentwicklung des angestaubten PVC-Bodens bedeuten, sodass die Umbenennung in Vinylböden durchaus ihre Berechtigung hat. Insbesondere der Verzicht auf potenziell gesundheitsschädliche Weichmacher ist hier zu nennen – dazu später mehr.

Designböden oder Design-Vinyl sind vielfach einfach hübsche Namens-Variationen zum Vinylboden. Allerdings gibt es auch vinylfreie Designböden, bei denen tatsächlich kein Vinyl bzw. PVC zum Einsatz kommt, sondern eine 100% wohngesunde PET-Dekorschicht (PET kennt man auch aus den gleichnamigen Mehrwegflaschen) oder ähnliches. Da „Designboden“ jedoch kein geschützter Begriff ist, sollten Sie beim Kauf genau hinschauen, wenn Sie tatsächlich einen Bodenbelag ohne PVC suchen.


Vorteile von Vinylböden und Designböden

Egal, ob bei Böden oder auch bei Gartenprodukten wie Terrasse und Zaun: Pflegeleichte, dauerhafte und robuste Materialien erfreuen sich stetig steigender Beliebtheit. Vinylböden und Designböden überzeugen durch strapazierfähige, pflegeleichte Oberflächen, die gleichzeitig optisch ansprechend sind. Vinylböden sind im Vergleich zu Laminat weicher, wärmer und schlucken wesentlich besser den Tritt- und Raumschall. Das sogenannte Fertig-Vinyl auf Trägerplatte lässt sich genauso einfach verlegen wie Laminat. Vinylböden gibt es ferner als Klebe-Sheets, welche sich durch geringe Aufbauhöhe auszeichnen. Auch dank Nut und Feder einfach verklickbares Massiv-Vinyl besitzt eine niedrige Aufbauhöhe. Da Vinyl- und Designböden in der massiven Variante (egal ob mit 2mm oder 5mm Aufbauhöhe) unempfindlich gegen Feuchtigkeit sind, lassen sie sich auch in Küche und Bad verlegen.


Nutzungsklassen von Vinylböden

Sicherlich haben Sie schon einmal die rätselhaften Zahlenketten wie „NK 23/31“ bemerkt, welche die „Nutzungsklasse“ eines Bodenbelags bezeichnen. Bei Laminat und Vinyl haben sie die identische Bedeutung. „Nutzungsklasse“ bezeichnet grob gesagt, wie robust der Boden ist. Sie setzt sich aus zwei Ziffern zusammen – z.B. „NK 21“ oder „NK 32“. Die erste Ziffer bezieht sich darauf, ob der Boden privat oder gewerblich genutzt wird. Die „2“ steht für privat, die „3“ für gewerblich. Die zweite Stelle gibt Auskunft über die Beanspruchbarkeit im privaten oder gewerblichen Einsatz: von „1“ (geringe Nutzung) bis „3“ (hohe Nutzung). Oft werden die Nutzungsklassen für beide Bereiche angegeben. So bedeutet etwa NK 23/31, dass der Boden für stark genutzte Privatbereiche einsetzbar ist (z.B. den Eingangsbereich) sowie für gering genutzte Gewerbe- bzw. öffentliche Bereiche wie kleine Büros. Im Privatbereich sollten Sie im Zweifelsfall lieber auf die höhere NK setzen, optimalerweise NK 23.

Bei einem Vinylboden wird die Angabe der oben beschriebenen Nutzungsklasse gerne durch die Stärke der oberen Schicht Vinyl, der sogenannten Vinyldeckschicht angegeben. Hier entspricht die Angabe 0,3 mm meist der NK 31, 0,55 mm meist der NK 33 oder sogar NK 41 (geringe industrielle Nutzung) – diese ist auch vom Aufbau des jeweiligen Bodenbelags abhängig.


Wohngesundheit von Vinylböden/Designböden

Das Thema „Wohngesundheit“ hat heutzutage für unsere Kunden eine hohe Relevanz, nicht nur für Familien mit Kindern. PVC steht im Ruf, gesundheitsbedenklich zu sein, wobei es nicht der Kunststoff selbst ist, sondern die darin enthaltenen Weichmacher (Phthalate), welche den natürlicherweise harten und spröden Kunststoff formbar machen. Aus diesem Grunde gelten in der EU strenge Vorschriften, welche die Verwendung von gesundheitsschädlichen Weichmachern und anderen giftigen Substanzen bei Vinylböden untersagen. Wenn Sie bei Vinylböden auf Markenqualität setzen, können Sie unbesorgt sein. Meist gelten die gleichen hohen Anforderungen wie für PVC-Produkte im medizinischen Bereich! Wer nun trotzdem beim Thema Wohngesundheit absolut auf Nummer Sicher gehen möchte, kann zu 100% PVC-freien Designböden greifen, welche ansonsten den Eigenschaften eines Vinylbodens in Nichts nachstehen.

Haben Sie noch Fragen rund um Vinylböden und Designböden? Unsere Bodenberater stehen gerne Rede und Antwort.